Wenn Märchen auf Wanderschaft gehen

Die Schülerinnen und Schüler der Ignaz-Demeter-Schule Lautlingen zeigten am vergangenen Freitag, wie das neue generationenübergreifende Märchenprojekt der Vinzentinischen Ersthelfer Albstadt in die Realität umgesetzt werden kann. Unter der Anleitung ihrer Lehrerinnen und Lehrer, von Betreuungskräften und Diakon Michael Weimer malten die Schülerinnen und Schüler farbenfrohe Kulissenbilder für das Märchen von „Schneewittchen und den sieben Zwergen“. Gleichzeitig setzte eine Theatergruppe der Grundschüler das Thema in einer lebendigen Darstellung um. Für das Märchen „Sieben auf einen Streich“ wurde Marmelade eingekocht, für „Dornröschen“ mit Karton und Papier gebastelt und eine weitere Gruppe nähte Schürzen und Zipfelmützen für die „Sieben Zwerge“. Aus Filz formte man kleine Frösche, richtig für das Märchen vom „Froschkönig“, während der pensionierte Lehrer Karl-Josef (Carlo) Schädle den Pizzaofen auf dem Schulgelände nach längerer Ruhezeit wieder in Betrieb nahm. Darin wurde ähnlich wie bei „Hänsel und Gretel“ frisches Brot zur Marmelade gebacken, wobei hier ganz modern um Muffins und anderem Gebäck ergänzt wurde

Am Freitag war es dann soweit: In der letzten Schulstunde konnten sich die Eltern und Großeltern von den Fähigkeiten ihrer Kinder überzeugen. Vor der gelungenen Theateraufführung von “Schneewittchen und den sieben Zwergen” wurde Marmelade auf frisch gebackenem Brot probiert und die Nähgruppe zeigte stolz ihre Ergebnisse. Während im Buffetbereich die Lebensmittel verkostet und die anderen Bastelergebnisse bestaunt wurden. Das Publikum in der vollbesetzten Aula/Mensa der Ignaz-Demeter-Schule zeigte sich begeistert und spendete reichlich Applaus und Komplimente, die alle hoch verdient waren, den das Engagement und die Begeisterung war bei jung und alt greifbar. Schulleiterin Katja Ortwein und Diakon Michael Weimer bedankten sich bei allen Unterstützern, dem Publikum und den fleißigen Schülerinnen und Schülern. Auch der Jahrgang der Erstkommunikanten aus Lautlingen wirkte heuer im Projekt mit und widmete sich dem Märchen „Frau Holle“.

Die Auswirkungen des Projekts auf die Bevölkerung von Albstadt und Umgebung werden sich in den nächsten Monaten zeigen. Die großartig bemalten Holztafeln aus Lautlingen werden zusammen mit den Märchenbilder für „Aschenputtel“, „Der gestiefelte Kater“, „Rotkäppchen“ und weiteren mehr, die die Seniorinnen und Senioren in den Einrichtungen BeneVit – Onstmettingen, Senova Truchtelfingen, Haus Lukas Ebingen, Haus Bocksberg Bitz und Augustenhilfe Tailfingen mit den dortigen Pflege- und Betreuungskräften anfertigten, jeweils ca. drei Wochen an verschiedenen Orten, auch in den beiden Kliniken Acura und Zollernalb-Klinikum, zur Freude von Bewohnern, Besuchern und Patienten präsentiert.

Der sehr lebendige Austausch zwischen den Kindern und Senioren zeigte erneut auf, wieviel Engagement und Leidenschaft derartige Projekte gerade auch bei älteren Menschen wecken können. Aber auch die Kinder, das bestätigte das Lehrerkollegium unisono, waren mit großem Fleiß bei der Sache und so manches Talent, das im Schulalltag nicht zur Geltung kommt, konnte sich hier frei entfalten. Einmal mehr verbindet ein Vinz-Projekt verschiedene Generationen, bringt junge Menschen mit Senioren und kranken Menschen zusammen, und letztendlich profitieren alle Generationen davon. Finanziert wurde dieses Projekt von den Vinzentinischen Ersthelfern Albstadt, die sich über Spenden jederzeit freuen um auch künftig innovative und generationenübergreifende Projekte anzustoßen. melle

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